Kaum ein Ess-Akt hatte schwerwiegendere Folgen für die Menschheit als der Biss in die verbotene Frucht. Veronika Merklein und E. A. Sattlers Performance Garten Eden ist eine queere Fett-Version der Geschichte von Adam und Eva und bittet das Publikum zum Intermezzo über eine toxische Beziehung zweier Narzisst:innen und einem schier nicht enden wollenden Verzehr der paradiesischen Äpfel. Der Sündenfall ist nicht nur die Erkenntnis von Gut und Böse, er bringt auch die Sehnsucht und die Trauer um das verlorene Paradies. Harmonie und Sicherheit – das ultimative Dispositiv des Schlaraffenlandes in unserer unsicheren Zeit und Welt? Garten Eden findet keine Lösung oder Erlösung, vielmehr hält die wortlose Performance die Schwebe, in einer lustvoll unheimlichen Dauerschleife.
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SPARK Art Fair, Wien:
Querformat, Österreichisches Magazin / digital und Print
September 2022
Autor: Bernhard Fleischanderl